Bidirektionales Laden beeinträchtigt Lebensdauer von Elektroautobatterien kaum

Event-Datum: 05.08.2025

Eine Studie der RWTH Aachen und The Mobility House Energy hat die Auswirkungen von intelligentem Laden (V1G) und bidirektionalem Laden (V2G) auf die Lebensdauer von Elektroautobatterien untersucht. V1G reduziert die Batteriealterung signifikant, während sich V2G kaum auf die Alterung auswirkt.

Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH Aachen) und The Mobility House Energy haben die Auswirkungen von intelligentem Laden (V1G) und bidirektionalem Laden (V2G) auf die Alterung von Elektroautobatterien mit den Auswirkungen des sofortigen Ladens verglichen.

Das intelligente Laden konnte die Batteriealterung nach zehn Jahren um 3,3 Prozent bis 6,8 Prozent deutlich reduzieren, wie aus einer Mitteilung von The Mobility House mit Hauptsitz im München und Standort im Technopark Zürich hervorgeht. Verglichen mit sofortigem Laden resultierte so ein Kapazitätsgewinn von 1,8 bis 3,6 Kilowattstunden (kWh) oder 10,9 bis 22,5 Kilometer Reichweite nach WLTP (Worldwide Harmonized Light Duty Test Procedure, meint die Normreichweite des E-Autos). Intelligentes Laden kann so unter Berücksichtigung des aktuellen Energiemarktes 200 bis 400 Euro jährlich sparen.

Das bidirektionale Laden (Vehicle-to-Grid oder V2G), bei dem die Elektroautobatterie überschüssige Energie wieder ins Stromnetz einspeist, resultierte nach zehn Jahren in einer zusätzlicher Alterung von 1,7 Prozent bis 5,8 Prozent. V2G resultierte so in einem Kapazitätsverlust von 0,9 bis 3,1 kWh oder 5,8 bis 19,2 Kilometer Reichweite nach WLTP. Dieser Kapazitätsverlust beläuft sich auf Kosten von etwa 100 bis 300 Euro jährlich, bringt aber im selben Zeitraum rund 600 Euro ein.

Die Studie folgert, dass ein flacher Be- und Entladezyklus im V2G-Betrieb essentiell ist, während extreme Ladezustände wie 0 oder 100 Prozent zuliebe der Batterie gemieden werden sollten. Sofortiges Laden führt daher laut der Mitteilung zur höchsten Alterung und Netzbelastung, da die Batterie häufig im 100 Prozent-Bereich ist und nicht, wie beim V2G-Laden, ausreichend monetarisiert wird.

„Die gemeinsame Studie mit den Expert:innen von The Mobility House Energy hat erneut bewiesen: Intelligentes Laden und Vehicle-to-Grid sind Game Changer für die Elektromobilität. Die häufige Sorge, dass dies der Batterie schadet und eine vorzeitige Alterung bewirkt, kann damit aus dem Weg geräumt werden, wenn ein intelligentes Management eingesetzt wird”, kommentiert Prof. Dr. Dirk Uwe Sauer, vom Institut für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe (ISEA) an der RWTH und dem Helmholtz-Institut Münster die Studienergebnisse.

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